Eintrag-Details: (Eis)Hockey: Detroit Red Wings vs. St. Louis Blues
(Eis)Hockey: Detroit Red Wings vs. St. Louis Blues
| Nach dem interessanten aber doch recht langweiligen Baseball-Spiel letzter Woche, hatten Nina und ich an diesem Mittwoch die Chance ein Hockey-Game aus der Bosch-Lounge der Joe Louis Arena zu verfolgen. Spannender als das Spiel war aber zunächst die Frage: Würden wir uns auf dem Weg in die Arena wieder verfahren… pardon: den nicht ganz optimalen Weg nehmen? |  |
In der letzten September Woche hatte ich von meiner Abteilung eine Einladung zum Eröffnungsspiel der Saison bekommen und stand nun vor der Qual der Wahl wen ich denn nun als meinen Gast mitnehmen würde. Einen Tag vor dem Spiel lies ich Nina und Marc die Entscheidung ausdiskutieren. Natürlich wollten sie sich beide gegenseitig den Vortritt lassen. Nach einigen hin und her erbarmte sich doch Nina mich zum Spiel zu begleiten.
Eishockey wird in den USA schlicht und einfach "Hockey" genannt. Ich schätze, dass in Deutschland unter dem Namen "Hockey" bekannte Spiel auf (künstlichem) Rasen wird hier "Field-Hockey" genannt. Ausserdem gibt es zum Thema "Hockey" noch zu sagen, dass die amerikanischen Fans etwa ein Jahr auf ihre "Hotdogs und Spiele" verzichten mussten, da ein Streit unter der Eishockey-Gewerkschaft zur Absage sämtlicher Spiele führte. Dementsprechend gespannt waren meine Kollegen aus der Abteilung auf das erste Spiel der neuen Saison.
Die Fahrt in die Joe Louis Arena lief überraschend problemlos. Nina und ich hatten eigentlich schon sehr viel Erfahrung im Umwege-Fahren gesammelt und gingen eigentlich davon aus, die ein oder andere "Ehrenrunde" auf den Huckelpisten Detroits zu drehen. (Zum Zustand der Straßen, insbesondere der High- und Freeways einandermal mehr). Nach nur knapp einer halben Stunde und auf dem augenscheinlich optimalsten Weg, erreichten wir das Parkhaus der Arena.
In der Lounge hoch über dem Spielfeld angekommen, wurden wir von Lee - unserem Gastgeber - und seiner Frau begrüßt. Mit Nina und mir waren etwa 12 Leute der Einladung gefolgt. Leider konnte Steve - mein direkter Chef - nicht erscheinen.
Bei Lachs, Artischocken-Salat und anderen leckeren Häppchen liessen sich die letzten Minuten bis zum Spiel recht angenehm überstehen. Gleich zu Beginn des Spiels wurde uns klar, dass wir diesesmal weit weniger auf fundiertes Hintergrundwissen, was Spielregeln anbelangt, angewiesen sein würden. Die einzige Gefahr mit der wir konfrontiert sahen, bestand darin im Eifer des Gefechts für die falsche Mannschaft zu jubeln. Ein karrierebewusster Praktikant sollte positive Begeisterungsstürme möglichst dann unterlassen, wenn sich der anwesende Vice President of Irgendwas und bekennender Red Wings Fan gerade ärgert.
Doch Nike und Fortuna standen uns - und den Red Wings - hold und es ergaben sich nur recht wenig Gelegenheiten für falschen Jubel. Bei einem Endstand von 5:1 für die Red Wings gab es für den Vice President of Irgendwas einige Momente der Freude und für Nina und mich wertvolle, stille Momente des Genusses des ersten anständigen (mit spitzen "st") Essens in den USA.
Auf dem Rückweg zum Auto mussten wir für unsere Sorglosigkeit beim Verlassen des Parkhauses büßen. Wir hatten nach dem Abstellen des Autos nicht richtig auf unseren Stellplatz geachtet und ließen uns einfach von der Menge treiben. Leider funktioniert diese Taktik nur auf dem Hinweg problemlos, der Rückweg ist dagegen mit dieser Strategie nur schwer zu bewerkstelligen.
So irrten wir etwa 20 Minuten durch das Parkhaus mit acht Parkebenen, drei Farben (rot, blau, gelb) und diversen Buchstaben, bis der Druck auf den Panic-Knopf der Funk-Fernbedienung endlich mit einem Aufjaulen der Hupe des gesuchten Wagens quitiert wurde.
Der anschließende Heimweg verlief dagegen wieder problemlos.
Fazit: Klasse Spiel, noch besseres Essen.
