Eintrag-Details: Jutta und Floh in Kanada
Jutta und Floh in Kanada
Jutta und ich entschlossen uns, unser vorletztes Wochenende in Michigan dazu zu nutzen, nach Kanada zu fahren. Jutta wollte noch gerne die Niagara Fälle sehen und ich nocheinmal Toronto erkunden.
Freitag nach der Arbeit ging es los. Viereinhalb Stunden Autofahrt Richtung Osten. Ohne große Probleme erreichten wir "Niagara Falls" die absolut schlimmste Touristenfalle Nord-Amerikas. Zunächst ignorierten wir aber Hard Rock Café, Planet Hollywood, Dinosaurier-Hotels, Starbucks, Spiderman/Hulk/Comic-Figuren-Action-Erlebnis-Areas und widmeten uns den puren Wassermassen die im Niagara River die Fälle hinunterdonnern. Leider waren wir wohl etwas zu spät angekommen, da die nächtliche Beleuchtung der Fälle schon erloschen war. So machten wir uns auf die Suche nach unserem Hotel - dem Brock Plaza Hotel. Das günstige Schnäppchen mit drei Sternen das wir über Priceline gebucht hatten, entpuppte sich als Hotel im alten Schick: rote Teppiche, Kronleuchter, Mamor. Dazu hatten wir ein Zimmer mit direkten Blick auf die amerikanischen Fälle. Wir waren begeistert!
Den Samstag-Morgen verbrachten wir mit einem mageren aber preislich-fettem Frühstück bei Starbucks und einer anschließenden Besichtigung der beiden Fälle. Etwas durchnässt - was bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt übrigens nicht sonderlich angenehm war - machten wir uns auf den Weg nach Toronto wo das Sheraton Center auf uns wartete. Auch dieses Hotel hatten wir äußerst günstig (weniger als die Hälfte des normalen Preises) über Priceline im Internet gefunden. Etwas mehr Probleme bereitete uns das Finden des Hotels abseits des Cyberspaces. Doch an einer Tankstelle kümmerten sich drei fantastisch nette Kanadier um uns und wir erreichten unser Hotel doch noch im zweiten Anlauf.
Wie wir erwartet hatten, war unser Zimmer fantastisch. Ein rießiges King-Size-Bett, ein bequemer Fernseh-Sessel, Schreibtisch mit Bürostuhl, Marmor-Bad…
Etwas weniger fantastisch war das Wetter an diesem Samstag. Eis-Regen und Wind machten Spaziergänge im Freien sehr ungemütlich. Deshalb entschlossen wir uns das unterirdische Path-System zu erkunden. Unter Torontos Straßen verborgen windet sich nämlich, mit mehr als 25km an Wegen, das weltgrößte unterirdische Pfad-System. Man kann sich diese "Unterwelt" so in etwa vorstellen wie die Schlemmermeile im Münchner Hauptbahnhof oder eben wie eine typisch amerikanische "Mall" mit vielen Geschäften, Kaffee-Ketten und "Food-Courts". Alles schön beleuchtet und poliert. Über den "PATH" kann man auch im Winter trockenen Fußes und mit warmer Nase unbejackt einen Großteil der Innenstadt erreichen und vorallem unter der Woche einkaufen ohne Ende. An Wochenenden scheinen leider die meisten Unterirdischen-Geschäfte geschlossen zu haben.
Doch wer nur unter der Erde unterwegs ist, verpasst das schönste an Toronto. Das sind die vielen kleinen Läden und bunten Häuser im Stadtteil "Kensington Market". Jedes Haus hat hier eine andere Farbe, in fast jedem ist ein kleiner Second Hand Klamotten Laden, ein kleines Café oder Künstler-Atelier untergebracht. Dazu sieht man auch im Winter noch einige Fahrradfahrer, was so sehr an die Heimat erinnert. Das alles trägt zum ganz besonderen Flair von Toronto bei.