Florian in the US

Endlich war es soweit: Am Thanksgiving Wochenende kam mich Jutta besuchen. Nach vier Monaten wurde das aber auch wirklich Zeit! :-)

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Nachdem wir den Flug schon vor Monaten gebucht hatten wollte die Zeit einfach nicht vorbei gehen. Wir zählten zuerst Monate, dann irgendwann Wochen und zum Schluss noch Tage und Stunden. Dann war es endlich soweit und Jutta kam am MacNamarra Flughafen in Detroit an.

Pünktlich zu ihrer Ankunft hatte es angefangen zu schneien und richtig kalt zu werden. Michigan wollte sich wohl von seiner besten Winter-Seite zeigen, was mit circa 10 Zentimeter schönsten Puderschnees und knackiger Kälte von -5 bis -10°C auch gut geklappt hat.

Am ersten Tag, Donnerstag - Thanksgiving, machten wir erstmal die nähere Umgebung unsicher. Mittags um 11 gingen wir dick eingepackt bei strahlenden Sonnenschein eine große Runde durch den Heritage Park. Nach dem wir uns zwischenzeitlich ziemlich auf den verschlungenen Winterwegen verlaufen hatten, fanden wir nach 2 Stunden doch wieder in die warme Wohnung zurück. Gerade rechtzeitig, denn als kurz nach Mittag die Sonne wieder zu sinken began, wurde es draußen richtig kalt.
Nach einem kurzen Einkauf bei Meijers begannen wir zu kochen. Es gab lecker Kässpatzen mit Röstzwiebeln. (Der Spätzlehobel war eine Leihgabe von Silke. Spätzlehobel werden von den Praktikanten hier übrigens so ziemlich als das wertvollste Gut überhaupt angesehen.)

Am nächsten Tag fuhren wir nach Frankenmuth, eine kleine bayrische/fränkische Stadt etwa 1 Stunde nördlich von Farmington Hills. Dieses Örtchen wurde von fränkischen Einwanderern um 1850 gegründet. Etwa 1950 entschlossen sich die Nachkommen dem Städtchen ein bayrisches Gesicht zu verleihen. Tatsächlich sehen einige Häuser aus als währen sie in einem bayrischen Ort aus Holz und Stein gebaut und nicht in einer US Kleinstadt aus Spanplatten und Pappmache gebastelt.
Frankenmuth ist auch bekannt für das weltgrößte Weihnachts-Deko Geschäft "Bronners". Von der gewöhnlichen Christbaumkugel bis hin zu Stealth-Bombern, Panzern und Flugzeugträgern für den Weihnachtsbaum gibt es hier alles.
Ein paar Meilen von Frankenmuth liegt das Shopping-Paradies "Birch Run" mit seinen Outlets. Hier gingen wir anschließend bei Banana Republic und Co. einkaufen.
Zu Abend aßen wir im "Bavarian In" einem der etwa drei Restaurants mit deutscher Küche im Umkreis von 150 Meilen. Wir bestellten einen gemischten Teller mit Schnitzel, Sauerbraten, Sauerkraut und anderen typisch "deutschen" Leckereien wie zB. Kartoffel-Käse-Puffer, marinierte Cranberrys und panierte Hühnerbrust.

Samstag Morgens brachen wir recht früh Richtung Westen auf. Ich wollte Jutta den Lake Michigan und hier die fantastischen Dünen am Silver Lake zeigen. Da es ja allerdings soviel geschneit hatte, machte es wenig Sinn zu Dünen zu fahren. Man hätte wohl nicht mehr als weiße Hügel zu sehen bekommen. Deswegen entschlossen wir uns, einfach Saugatuck, South Haven und den Saugatuck Dunes State Park anzusehen.
Nach einer kleinen Wanderung über verschneite Wald-Wege erreichten wir den Strand im Saugatuck State Park. Ein irgendwie recht seltsames Bild: Strand, Meer (es sieht so aus) und Schnee. Aber nichtsdestotrotz wunderschön wie man auch auf den Bildern erkennen kann!
Den Sonnenuntergang sahen wir uns von South Haven aus an. Hier war das Pier zum Leuchtturm schon mit dickem Eis überzogen. Auch hier vermitteln die Bilder einen recht guten Eindruck. Wunderschön!!
Zwar hatten wir uns schon auf eine Übernachtung am Lake Michigan eingerichtet, da wir aber zum Sonnenuntergang schon viel gesehen hatten, entschlossen wir uns doch schon zurück zu fahren.

Den Sonntag verbrachten wir zum Teil in Detroit, wo wir eine Runde mit den People Mover drehten und anschließend noch eine kurze Stadtbesichtigung machten. Jutta war die Leere und Stille in Detroit sehr unheimlich. Wie immer am Wochenende war Detroit nämlich absolut ausgestorben.

Am Montag hieß es dann leider schon wieder Abschied nehmen. Aber diesmal zum Glück nur für 26 Tage. Trotzdem viel zu lang…