Eintrag-Details: Lake Michigan: Tour an der Küste
Lake Michigan: Tour an der Küste
Reichlich Abwechslung von den bisherigen Städte-Touren bot unser Trip in den Norden Michigans an den Lake Michigan.
Freitag
Zunächst waren wir uns noch nicht recht sicher ob wir überhaupt fahren sollten. Die Wettervorhersage deutete auf kühle und regnerische Witterung und die Begeisterung unter den Expeditions-Teilnehmern hielt sich zunächst auch in Grenzen. Donnerstag Nachmittag meldete weather.com für das Wochenende endlich keinen Regen mehr. Freitag Mittag wurde dann endgültig beschlossen die Reise zu wagen.
So ging es um 5pm sharp ab Richtung Norden und nach nicht mal 5 Meilen in den ersten Stau.
Bei der Wahl unsere Route hatten wir gepokert: Wir hatten die Wahl zwischen zwei Freeways die uns beide etwa gleich schnell nach Norden führen würden. Nach knapp zwei Stunden Stau beziehungsweise Stop-and-Go waren wir uns relativ sicher, dass wir falsch gepokert hatten.
Wir entschlossen uns über kleinere Landstraßen zum anderen Freeway durchzukämpfen.
Hier lief es dann auch bedeutend schneller, so dass wir etwa gegen 10pm in einem Vorort Traverse City's ein Motel finden konnten.
Für ein Zimmer mit zwei "Queen-Size" Betten, die eigentlich eher "Princess-Size" heißen sollten, mussten wir 59 Dollar löhnen. Zur Info: In Chicago lag der Preis mit etwa 125 Dollar mehr als doppelt so hoch…
Den restlichen Abend verbrachten wir in einer Bar. Stimmung kam auf, als die Kellnerin mit einem Tablett voller kleiner Näpfchen mit bunten Inhalt vorbei kam. Wir wurden aufgeklärt, dass diese Näpfchen ganz cool wären. Wir beschlossen den Spass mitzumachen, also suchte sich jeder ein buntes Näpfchen aus. Darin befand sich eine Art Götterspeise. Auf unsere Frage wie wir denn nun das Schwabbel-Zeug dort rausbekommen sollten, führte sie uns eine kleine Gesichts-Gymnastik vor, die zu komplex wäre sie hier zu erläutern…
Geschmeckt hat das ganze übrigens nur mäßig, Alkohol soll angeblich enthalten gewesen sein.
Strange customs!
Samstag
Nach dem üblichen Staffellauf durch's Bad machten wir uns an diesem kühlen aber sonnigen Samstag Morgen auf die Suche nach einem Frühstücksplätzchen.
Vom Motel waren wir etwa gegen 9 Uhr aufgebrochen, nach diversen Foto-Stops und mehrmaliger Nachfrage fanden wir allerdings erst kurz nach 11 Uhr ein kleines "Deli". Das dumme nur: Ab 11 Uhr gab es in diesem Etablisment kein Frühstück mehr…
Nicht sehr studentenfreundlich!
Notgedrungen stiegen wir dann auf Sandwiches bzw. Burger um.
Frisch gestärkt ging es nun in den Sleeping Bear Dunes Nationalpark der am Ufer des Lake Michigans liegt.
Nach diversen Aussichtsplattformen kamen wir zur Hauptattraktion des Parks: Der 450 Fuß Düne.
Diese Düne ist so hoch, wie in Norditalien manche Strände breit. 450 Fuß entsprechen etwas mehr als 130 Meter die es ziemlich steil Richtung Ufer hinab geht.
Lange konnten sich Nina, Matthias, Akin und Manuel nicht mit der fantastischen Aussicht begeistern. So hüpften und rannten sie schon bald den Abhang hinunter. Rainer und ich folgten kurze Zeit später. Im feinen Sand des Strandes wurden Fotos geschossen und die gigantische Sandwand hinter uns bestaunt.
Manuel, Rainer und ich machten uns schließlich wieder auf den Weg nach oben. Nach nur wenigen energischen Schritten in den losen Sand wurde uns schnell klar warum das Schild oben auf der Düne vor einem "extremly exhausting" Aufstieg warnte. Im Gänsemarsch und mit wechselndem Spitzenmann kletterten wir nach oben. Derjenige an der Spitze hinterlies Stufen mit denen die Nachfolgenden leichter Aufsteigen konnten.
Von der Verfolgergruppe machte sich nur Nina unsere Vorarbeit zu nutze. Matthias und Akin versuchten ihr Glück im weichen Sand in der Mitte der Düne.
Eine halbe Stunde später hatte schließlich auch Akin den Aufstieg überstanden.
Nach diversen weiteren Aussichtspunkten und einer Wanderung durch eine Dünenlandschaft setzten wir unsere Fahrt in Richtung Süden fort.
Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Restaurant mit angeschlossener Bar in der an diesem Abend "Oktoberfest" war.
Irgendwie war ich hier in den USA schon öfter auf irgendwelchen "Oktoberfesten" als in München...
Mit Tränen in den Augen musste ich miterleben wie eine Meute Preiss'n begleitet von einer Yankee-Band die Bayrische Landeshymne ("Ein Prosit...") anstimmte und auf dem "Oktoberfest" ein "Kolsch" (sollte wohl "Kölsch" heißen) bestellte.
Sonntag
Der erste Höhepunkt des Sonntags war die Wanderung durch eine Wüstenlandschaft am Silver Lake. Wie in der Sahara liefen wir über Dünen und Täler aus Sand.
Mit Schuhen voller Sand machten wir uns auf den Weg nach Saugatuck. Hier besichtigten wir die nette kleine Innenstadt und den Hafen.
Ein weiterer Höhepunkt des Sonntags wurde uns von Akin beschert. Er erlag dem Charm einer hübschen Schokoladen-Verkäuferin und erwarb eine dicke Scheibe "Fudge", was wohl eine Art Schokolade darstellen soll. Für diese Delikatesse musste Akin sieben Dollar hinblättern was ihn schon ein wenig verärgerte. Als er dann draußen auf der Straße ein Stück probierte war es um seine gute Laune ganz geschehen. Der teure Fudge schmeckte nach harter, alter, bröseliger Schokolade...
Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns auf die etwa drei-stündige Rückfahrt.
Zu Hause angekommen wurden sogleich die Trophäen des Wochenendes - etwa 1 Gigabyte an Bildern und Videos - begutachtet und getauscht.
Fazit: Ein Wochenende mit fantastischen Naturerlebnissen!