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Laser Tag: Urlaub vom Pazifismus
Manchmal muss man in den Staaten einfach seine Wertvorstellungen und Überzeugungen unter einem Haufen Fries begraben. So zum Beispiel bei "Laser Tag", einem "Spiel" ähnlich wie Gotcha.
Während man bei Gotcha in dicke Schutzkleidung gepackt mit Farbkugeln aus einer Art Luftdruckgewehr auf einander ballert, geht es bei "Laser Tag" recht harmlos zu. Eine blinkende Weste mit Laser-Rezeptoren und die daran hängende Laser-Wumme genügen, um sich im Nahkampf mit anderen Spielern zu messen. Der an Schulter, Rücken, Brust oder der Waffe getroffene Spieler darf nach etwa 15 sekündiger Totenstarre in Form eines nicht funktionierenden Gewehrs, wieder am Laser-Gemetzel teilnehmen.
Entlang an schwarzen Wänden pirscht man sich in Häuserkampf-Manier durch die dunkle Halle und muss sich nur vor den Spielern des in einer anderen Farbe blinkenden Teams in acht nehmen. Wer nun glaubt dieses Training für Nachwuchs-Elitesoldaten währe nur für Spieler jenseits der Minderjährigkeitsgrenze, irrt gewaltig. Kindersoldaten eines kleines Geburtstagsfestes mit bunten Luftballons und Cola waren ebenso von der Partie wie halbwüchsige Pubertierende. Unsere kleine Kampfgruppe hob den Altersdurchschnitt (abgesehen von der Waffen-Mama die mir erklärte wie ich die gegnerische Basis unter Beschuss zunehmen hätte), gewaltig an.
Wer dachte Häuserkampf wäre im Prinzip wie ein Sonntagsspaziergang irrt. Ein ordentlicher Muskelkater in den Oberschenkeln verdeutlichte uns am nächsten Tag die Notwendigkeit harten Trainings vor Sondereinsätzen.
Fazit: Grenzwertig aber lustig.
Randbemerkung: In Florida wurde vor kurzem ein Gesetz erlassen, wonach sich jeder Bürger in einer Situation in der er sich bedroht fühlt, mit gezogener Waffe weiterdiskutieren darf.