Eintrag-Details: Der zweite Schritt in Richtung USA: Visum
Der zweite Schritt in Richtung USA: Visum
Nach der Zusage von Robert Bosch musste schleunigst das Visum beantragt werden. Das Visums-Procedere dauert normalerweise gut zwei Monate, bei mir waren nur sechs Wochen Zeit...
Wer ein Praktikum in den USA machen möchte, muss sich für ein Visum (J-1 Training Visa) bewerben. Theoretisch kann man das in Eigenregie durchziehen, praktisch allerdings sind die Chancen auf einen genehmigten Antrag so gleich Null. Das heißt man muss das Visum über eine Organisation beantragen. Diese Organisation stellt ein Dokument (DS-2019) aus, mit dem man sich nun direkt beim US Konsulat in Frankfurt bewerben kann. Obwohl "Non-Profit" Organisation, muss dieser Service recht fürstlich entlohnt werden. In meinem Fall (CDS International www.cdsintl.org) 750 Dollar, andere Organisationen sind mit 450 Dollar (GACCNY www.gaccny.com) vergleichsweise günstig.
Hinzu kommen noch etwa 350 Dollar für Kranken- und Unfallversicherung, 100 Dollar für das Department of Homeland Security (SEVIS) und 100 Dollar an Bearbeitungsgebühr für die jeweilige US-Botschaft.
Zum Glück ist der Dollar-Kurs zurzeit so günstig!!
Ein Dutzend ausgefüllter Formulare und ein halbes Vermögen später hat man dann den berüchtigten Interview-Termin auf der US-Botschaft in Frankfurt (Bahnticket Frankfurt a. Main hin und zurück inkl. Reservierung übrigens 140 Euro). Laut Information der Botschafts-Webpage darf zum Interview nur eine durchsichtige Dokumentenhülle mit den entsprechenden Formularen mitgenommen werden. Technische Geräte (Handy, etc.) sind absolut verboten.
Deshalb habe ich nach kleinen Problemen mit dem nötigen Münzgeld meine Tasche samt Geldbeutel, Handy und Co. in ein Schließfach am Hauptbahnhof gesperrt.
Die Siesmayerstraße in der die Botschaft liegt ist von der aktuellen weltpolitischen Lage gezeichnet. Gleich am Anfang der Straße befindet sich eine Straßensperre der Polizei, vor der Botschaft stehen weitere (deutsche) Polizisten und Panzerwagen. In das Botschaftsgebäude kommt man nur nach einem flughafentypischen Sicherheitscheck.
Das eigentliche Visa-Procedere bestach vorallem durch eine lange Wartezeit. Ich war um etwa 11:45 Uhr an der Botschaft, verlassen habe ich sie um etwa 15:00 Uhr. Neben den etwa drei Stunden Warten und Anstellen gab es zwei kurze Gespräche von nicht einmal fünf Minuten an einem kleinen Fenster wie es früher bei Fahrkartenschaltern der DB üblich war.
Zusammen mit Björn aus Stuttgart den ich auf der Botschaft kennenlernte erkundete ich anschließend noch für eineinhalb Stunden die Frankfurter Innenstadt. Hier besonders beeindruckend waren natürlich die europaweit einzigartigen Wolkenkratzer. Allerdings denke ich, werde ich davon noch genug in Detroit zu sehen bekommen...
Vom Stadtrundgang sind übrigens auch Bilder in der Gallery vorhanden!